Hintergründe – das unbekannte Statut – Folgen – Alternativen
Ein besonderes saarländisches Gedenkdatum ist der Jahrestag der Abstimmung über das Saarstatut am 23. Oktober 1955. So wichtig, dass schon in der Sonderbeilage der Saarbrücker Zeitung zum „Tag der Deutschen Einheit“ die „kleine Wiedervereinigung“ in mehreren Beiträgen gewürdigt wurde. Dabei wird die Vergangenheit „aus heutiger Sicht“ passend gemacht.
Ausgegrenzt in den Betrachtungen werden die politischen Hintergründe des Saar-Statuts als Bestandteil der Pariser Verträge sowie die Internationalen Rahmenbedingungen. Stattdessen wird eine verpasste „Europäisierung des Saarlandes“ bedauert. Zugleich wird betont, dass der Saar-Staat und das Statut heute noch nachwirken als Grundlage der saarländisch-französischen Beziehungen.
„Vor 70 Jahren sagte das Saarland Nein zu Europa – und verpasste eine Jahrhundertchance“ titelte die Sbr. Ztg. am 19.10. Und bei einer Veranstaltung des SR und den Parteien-Stiftungen von CDU, SPD und FDP stellten drei Experten fest: „Diese europäische Orientierung – das ist die DNA des Saarlandes“ (Sbr. Ztg. 25.10.)
Im Folgenden veröffentlichen wir einen Beitrag des marxistischen Historikers Dr. Luitwin Bies, den dieser 2007 bei der Peter Imandt-Gesellschaft/Rosa Luxemburg-Stiftung in Saarbrücken gehalten hat.
Luitwin Bies: Volksbefragung 1955


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