Explodierende Energiepreise – haben Sie schon Waschlappen gekauft?

Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann meinte im Sommer mit Blick auf die Energiekrise, dass man nicht dauernd duschen müsse, auch der Waschlappen sei eine „brauchbare Erfindung“. Außer Waschlappen sind sicher auch dickere Decken und Strümpfe, warme Pullover und Jacken bis hin zur Skiunterwäsche brauchbare Erfindungen, um sich gegen die Kälte und gegen horrend steigende Energiepreise zu wappnen. Sicherlich gibt es noch ganz viele weitere Vorschläge, wie man Energie und damit Kosten sparen kann.
Einen Haken hat die Sache aber: Für viele von uns sind die Kosten für Energie, egal ob Strom, Gas, Fernwärme oder Öl, inzwischen so hoch geworden, dass sie unbezahlbar geworden sind. Und zum Shoppen von Decken, Jacken, Strümpfe oder Skiunterwäsche fehlt auch das Geld. Laut Armuts- und Reichtumsbericht des Saarlandes hatten im Jahr 2020 mehr als 16 Prozent der Saarländer*innen weniger als 1100 Euro im Monat zur Verfügung und waren somit von Einkommensarmut bedroht. Das sind rund 160.000 Saarländerinnen und Saarländer. Höher als die durchschnittliche Armutsquote im Saarland lagen die der Kinderarmut mit 20,8 Prozent und die der Altersarmut mit 20,3 Prozent. Jedes 5.Kind im Saarland und jede/r fünfte Rentner*in sind also von Armut betroffen. Und diese Zahlen basieren auf Daten aus der „Vor-Corona“-Zeit. Die Zahlen werden inzwischen – ohne Hellseher zu sein – noch höher sein.
Der Kreis derer, die Angst vor steigenden Nebenkosten haben oder bereits jetzt nicht mehr wissen, wie sie diese bezahlen sollen, wird immer größer. Bis in die sogenannte Mittelschicht hinein ist spürbar, dass die Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihr Leben bestreiten sollen, v.a. da auch andere Preise, wie z.B. die Lebensmittelpreise, rasant ansteigen.
Wir als DKP empfehlen keine Waschlappen, sondern gemeinsamen Protest gegen steigende Preise.
Statt dass sich die Politik mit Vorschlägen alla Waschlappen überbietet, sollten sofort Maßnahmen getroffen werden, um die Menschen in unserem Land wirksam zu entlasten.
Unsere Alternativen und Vorschläge:
Streichung der unsozialen CO2-Steuer; staatlich festgesetzte Energiepreise für Privathaushalte, Gewerbetreibende und mittelständische Unternehmen auf dem Durchschnittsniveau von 2020, keine Energiesperren gegen in Not Geratene
Verbot von Wohnungskündigungen wenn Nebenkosten nicht bezahlt werden können
Sofortige deutliche Aufstockung der ALGII-Sätze bzw. des Bürgergelds, 14 EURO-Mindestlohn und vollständiger Inflationsausgleich für alle Beschäftigten! Einfrieren der Mietpreise für die nächsten fünf Jahre!
Deutlicher Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs – kostenfreie Nutzung – finanziert durch eine Millionärssteuer
Weg mit der Schuldenbremse! Tilgung der Altschulden!
Unterstützen Sie unsere Forderungen online unter: https://kurzelinks.de/umbau-saarland

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